Inhaltsangaben auf Lebensmitteln: So verstehst du sie richtig

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In der heutigen Zeit wird es immer schwieriger seine Familie gesund zu ernähren. Mehr und mehr Lebensmittel kommen täglich auf den Markt, werben mit den neusten Gesundheitstrends und oft verlieren wir den Überblick darüber, was wirklich gut ist und was nur Werbung. Gleichzeitig lassen sich Lebensmittelhersteller immer wieder neue Tricks einfallen, um auch bei den Inhaltsstoffen nicht die ganze Wahrheit erzählen zu müssen. Daher erfährst du im Folgenden, worauf du bei den Nährwertangaben und der Zutatenlisten achten solltest, um sicherzugehen, dass dein Einkauf gesund und nährstoffreich ist. 

Die Verpackungen unserer Lebensmittel verraten viel – aber verstehen wir sie auch?

Eine Kalorie ist die Wärmemenge (Energie), die gebraucht wird, um 1g Wasser um 1°C zu erhöhen. Dein eigener Tagesbedarf hängt von Alter, Gewicht, Größe, Geschlecht, Gesundheit und Aktivitäten ab.

Die Nährwertangaben

Seit 2016 gibt es eine EU-Vorschrift, die Lebensmittelhersteller dazu verpflichtet, die 7 wichtigsten Nährwerte in Produkten anzugeben. 

1. Brennwert und Kilokalorien
2. Fette
3. Gesättigte Fettsäuren
4. Kohlenhydrate
5. Zucker
6. Eiweiß
7. Salze

Fette

Hierbei ist erstmal wichtig, dass der Anteil der gesättigten Fettsäuren so gering wie möglich ausfällt. Das sind die „schlechten“ Fette, die das Blutfett ansteigen lassen und Folgekrankheiten mit sich ziehen. Außerdem brauchst Du im Grund keine gesättigten Fettsäuren, weil Dein Körper sie selbst herstellen kann. Transfette müssen in Deutschland übrigens nicht deklariert werden, sie sind als Industrieprodukt häufig in frittierten Fertiggerichten.

Grundsätzlich sollte auch der Fettgehalt nicht zu hoch sein. Wenn es morgens beispielsweise fleischhaltigen Aufschnitt aufs Brot gibt, dann sollte es mageres Fleisch sein. Alternativ kannst Du darauf achten, dass es als Ausgleich durch den Tag hinweg weniger fettige Mahlzeiten gibt. Hier ist die Balance wichtig. 

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Zucker

Der 2. Punkt ist der Zucker. Auch hier sollte der Anteil an Zucker möglichst gering sein. Kaufst Du beispielsweise ein Müsli, indem auf 100g 60g Kohlenhydrate kommen, ist es entscheidend, wie hoch der Zuckeranteil ist. Sind 30g davon Zucker, dann kannst Du Dir vermutlich denken, dass das Müsli weniger gesund ist. 

Portionsgrößen

 Die Lebensmittelindustrie ist dazu verpflichtet, alle Nährwertangaben auf 100g des Produktes anzugeben. Was sie darüber hinaus noch angeben, ist ihnen selbst überlassen. Daher wählen viele Hersteller eine sogenannte Portionsgröße, die in den meisten Fällen deutlich kleiner ist als 100g. Dadurch scheint natürlich auch die Fett- und Zuckermenge reduziert und es erweckt den Eindruck, dass es gar nicht so ungesund ist. Wichtig ist darauf zu achten, dass Du immer auf die 100g schaust. Das macht auch das Vergleichen von Produkten einfacher. 

Ein weiterer Trick ist die Werbung mit „weniger Fett“ oder „weniger Zucker“. Bevor Du das Produkt kaufst und Dich freust, Deiner Familie etwas Gutes zu tun, schau auf die Tabelle. Oft bedeutet weniger Fett mehr Zucker und weniger Zucker mehr Fett. Das liegt daran, dass beide Stoffe geschmacksverstärkend wirken und die reduzierte Menge des einen zu Erhöhung des anderen führt, damit der Geschmack erhalten bleibt.

Die Zutatenliste

Die Zutatenliste ist ebenfalls ein sehr guter Indikator, ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Grundlegend solltest Du wissen, dass das, was zuerst genannt wird auch am meisten im Produkt enthalten ist. Kommt beispielsweise Zucker in der Liste ziemlich weit vorne, so weißt Du, dass es in sehr hohen Mengen vertreten ist. 

Auch hier wendet die Lebensmittelindustrie einige Tricks an. Oft wirst Du in der Zutatenliste das Wort „Zucker“ gar nicht finden. Der naheliegendste Gedanke ist natürlich, dass auch keiner drin ist. Das ist oft falsch, da es verschiedene Name für Zucker gibt wie Glukose, Fruktose, Maisstärke, Gerstenmalz, Saccharose etc. Es gibt insgesamt mehr als 60 Bezeichnungen für Zucker. Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass Du bei allen Worten auf -ose erstmal skeptisch sein solltest und sie am besten kurz im Internet nachschlägst. 

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Grundsätzlich ist die beste Zutatenliste so kurz wie möglich ist. Achte auch darauf, dass wenig Aromastoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker etc. enthalten sind. Ein guter Indikator sind auch Namen, die Du erst gar nicht aussprechen kannst. Das sind dann auch häufig Stoffe, die Dein Körper nicht kennt und unter Umständen nicht verarbeiten kann. Daher ist hierbei auch Vorsicht geboten. 

Behalte diese Hinweise bei Deinem nächsten Einkauf einfach im Hinterkopf und Du wirst sehen, mit ein bisschen Übung ist es gar nicht schwer, gute von schlechten Produkten zu unterscheiden und Deine Familie gesund zu ernähren. Letztendlich ist es sinnvoll, echte Lebensmittel zu kaufen, wie frisches Gemüse und Obst. Da brauchst Du keine Zutatenliste, da nur dieses Lebensmittel enthalten ist.