Wie finde ich den passenden familienfreundlichen Arbeitgeber?

(Enthält unbezahlte Markennennung) Der Spagat zwischen Familie und Beruf erscheint vielen Eltern, und gerade Müttern und Alleinerziehenden, nahezu unmöglich. Hat man jedoch seine eigenen Erwartungen, Möglichkeiten und Verantwortungen geklärt, kann man zielsicherer passende Arbeitgeber suchen und finden. Hier findest du einige Inspirationen zum Vorgehen von Sandra Westermann, CEO und Founder von Superheldin.

Beruf und Familie - Finde die richtige Balance

Die wichtigsten Punkte, wie du dich auf eine erfolgreiche Jobsuche begibst, findest du hier im Anschluss. 

Ein perfekter Lebenslauf muss nicht sein

nathan-dumlao-N4OnYUqMfyc-unsplash.jpg

Vielleicht war Deine bisherige Karriere immer klar und geradlinig: Schulabschluss, Ausbildung oder Studium und dann ein Vollzeitjob. Plötzlich ist da aber ein Kind, das Dich braucht und das Deine Welt plötzlich komplett umdreht. Als Mutter oder Vater haben jetzt andere Dinge in Deinem Leben Priorität. Die Karriere wird zweitrangig, worunter eben auch Dein Lebenslauf auf einmal erste Lücken aufweisen kann. Doch keine Panik: Lücken müssen heutzutage keineswegs weniger Chancen bedeuten. Viele Arbeitgeber schätzen sogar, dass Du durch Kinder z.B. verantwortungsbewusster wirst. Natürlich geht es aber nicht nur um Deine eigenen Fähigkeiten, sondern gerade auch um das, was Dein Arbeitgeber DIR bieten muss. 

Kläre Deine persönlichen Anforderungen

Um den passenden Arbeitgeber auszuwählen, musst Du Dir vor allem Gedanken zu Deiner eigenen Organisation machen. 

  • Was brauchst Du, damit Dein Job und Deine Pflichten innerhalb der Familie sich nicht im Weg stehen? 

  • Wie flexibel kannst Du sein, wenn Projekte über die Regelarbeitszeit hinaus fertiggestellt werden müssen?  

  • Was passiert, wenn Du hin und wieder zu einem geschäftlichen Termin musst? Auch Zeiten für Fahrten und Besorgungen solltest Du realistisch einkalkulieren und zu Deiner Wochenarbeitszeit addieren. 

Wenn Du diese Fragen für dich geklärt hast, denke nun im Umkehrschluss: 

  • Mit welchen Vereinbarkeitsangeboten kann Dich Dein zukünftiger Arbeitgeber während verschiedenen Lebensphasen unterstützen? 

  • Sind Teilzeit- oder Gleitzeitregelungen das Richtige für Dich? 

  • Oder sagt Dir eher ein Vollzeitmodell mit absoluter Flexibilität zu, um nachmittags rechtzeitig die Kids aus der KITA zu holen?  

caleb-jones-rpPvrOQmR2s-unsplash (1).jpg

Vergiss nicht, dass es eine ganze Reihe von Modellen gibt, die in Deutschland bereits angewendet werden, z.B. 

  • flexible Arbeitszeiten

  • Präsenzzeiten, die an Home-Office-Tage gekoppelt sind

  • komplett ortsunabhängiges bzw. mobiles Arbeiten

  • Langzeitkonten 

  • Jobsharing-Modelle

  • betriebliche Kinderbetreuung oder KITA-Zuschüsse

  • Ferienbetreuung

  • unkomplizierte Auf- oder Abstockung der Wochenarbeitszeit

Vereinbarkeit als geteilte Verantwortung

Kinder benötigen jede Menge Fürsorge und Vertrauenspersonen, sowie einen gefestigten Tagesablauf. Dass sich alle Erziehungsberechtigten daher gut absprechen müssen und Verantwortung teilen, liegt auf der Hand.

Aktuell sind in Deutschland 79% der Väter in Vollzeit, während die Mutter in Teilzeit arbeitet. Nach Umfragen würden ⅔ dieser Mütter gerne mehr Zeit im Job verbringen (Interne Studie von Superheldin, 2019). Das geht aber natürlich nur, wenn sowohl Väter als auch die jeweiligen Arbeitgeber mitmachen. 

Vereinbarkeit liegt nicht bloß bei einem Elternteil, sondern bei allen Beteiligten – auch dem Arbeitgeber.

Daher stellt sich für Väter oft die Frage, ob und inwieweit der Arbeitgeber bereit ist, auch Vätern Vereinbarkeitsangebote zuzugestehen, um ihre Partnerin zu unterstützen. Gleiches gilt für Mütter, die trotz Kind nicht auf ihre eigene Karriere verzichten möchten. Können die wöchentlichen Arbeitsstunden reduziert oder flexibler gestaltet werden? Ist Home-Office eine Option? 

Die Vereinbarkeit liegt daher nicht bloß bei einem Elternteil, sondern ist Aufgabe von allen Beteiligten, auch dem Arbeitgeber. Ein familienfreundlicher Arbeitgeber versteht dieses komplexe Zusammenspiel aus beruflichen und familiären Verpflichtungen beider Elternteile. 

Informiere dich frühzeitig in deinem Umfeld 

“Familienfreundliches Arbeiten“ bedeutet nicht für jeden dasselbe. Während die meisten Unternehmen inzwischen mit Begriffen wie „Familienfreundlichkeit“, „Diversity“ und „Flexibel“ hausieren gehen, bestätigen nur 24% der Mitarbeiter diese Qualitätsmerkmale im Praxisalltag (Interne Studie Superheldin, 2019).

katie-emslie-aZW0bSblQ7c-unsplash.jpg

Daher lohnt es sich zunächst, im unmittelbaren Umfeld nach Empfehlungen für geeignete Unternehmen nachzufragen. Wahrscheinlich hast Du Dir während Schwangerschaft und Elternzeit ein ganzes Netzwerk an Personen mit ähnlichen Herausforderungen aufgebaut, mit denen du dich regelmäßig austauschst. Einige davon werden Unternehmen empfehlen können, die sich bereits als familienfreundlich bewährt haben. Möglicherweise sind sie sogar selbst Unternehmer und gerade auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Halte einfach die Augen offen! Zwangloser Austausch auf dem Spielplatz kann deiner Karriere in dieser spannenden privaten Phase auch einen beruflichen Extra-Kick geben. 

Gehe online auf die Suche nach familienfreundlichen Jobs und Arbeitgebern

image00007.jpg

Online findest du neben allseits bekannten Stellenbörsen auch solche, die sich auf die Verbindung zwischen qualifizierten berufstätigen Eltern und flexiblen Unternehmen fokussiert haben. Eine dieser Plattform ist Superheldin.io. Hier findest du berufliche Herausforderungen, Möglichkeiten zum Wechsel zu einem familienfreundlichen Unternehmen oder eine Neuorientierung.   

Neben familienfreundlichen Jobs gibt es hier auch Ausbildungsplätze und Duale Studiengänge für Mütter und Väter. Auch Unternehmen können hier aktiv nach passenden Kandidaten suchen. So gestaltet sich die Jobsuche nicht nur einfacher, sondern vor allem auch individuell angepasst, flexibel und menschlich!

image00001.jpg

Über die Autorin

Sandra Westermann ist Gründerin von Superheldin, der ersten Jobplattform für familienfreundliche Unternehmen. Sie hat einen Master, 15 Jahre Berufserfahrung und bis zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft auch eine Karriere. Dass Kinder und Karriere vereinbar sind, davon konnte sie sich im Anschluss bei einem flexiblen, zielorientierten Arbeitgeber selbst überzeugen. Seither findet sie moderne Arbeitgeber und matcht sie mit qualifizierten Müttern und Vätern.